Konzertkritik: Fröhlich, melancholisch, weihnachtlich

Von Johanna Paul (Text) und Paulina Wilke (Fotos) aus der EF
Am Donnerstag, den 14.12.2017, fand das Weihnachtskonzert in der Aula an unserem Gymnasium statt. Insgesamt wurde es an zwei Tagen veranstaltet, am darauffolgenden Freitag gab es für alle Eltern, Großeltern, Onkels und Tanten nochmals die Chance, ihr Kind mit seinen Talenten zu bestaunen.
Das Konzert begann an beiden Tagen um 18.00 Uhr und bot ein Programm bis 20.00 Uhr. Um 17.30 Uhr war Einlass und ich stand pünktlich mit unserer Fotografin Paulina Wilke um zwanzig nach fünf vor den Eingängen der Aula, wo sich schon Menschen aller Altersklasse versammelt hatten.
Der Anfang ließ nicht lange auf sich warten, doch statt einer erwarteten Begrüßungsrede hörte man erste Klavierklänge. Nachdem die Technik auch soweit war und das Licht im Publikumsbereich gedimmt wurde, ertönten die ersten Töne aus den Mündern der Mitglieder von den Glee Musicians. Dem Programm konnte ich entnehmen, dass es sich bei dem Lied um „Good News“ handelte. Es war ein aufheiternder Song mit vielen schnellen Elementen. Meiner Meinung nach eine gute Songwahl für den Anfang. Man fühlte sich direkt willkommen und es wurde von Anfang an eine fröhliche Atmosphäre geschaffen.
Nach dem ersten Song kam die erwartete Begrüßungsrede. Frau Löwen, Jugendchorleiterin und Musiklehrerin an unserer Schule, begrüßte alle Besucher recht herzlich und wünschte allen viel Spaß. Danach ging es direkt weiter mit dem zweiten Lied, gesungen von den Glee Musicians unter der Leitung von Herrn Klassen, der das Klavier bediente. Auch der zweite Song „Singing on Christmas morn“ war ein fröhlicher Song. Als letztes gaben die Glee Musicians ein ruhigeres Lied zum besten, welches sich „Peace“ nannte. Für mich mein erstes Highlight, da die einzelnen Solos mit den Choreinlagen wirklich schön anzuhören waren.
Weiter ging es mit dem ersten Publikumslied, das bedeutete, dass Herr Klassen sich dem Publikum zu wand und die Besucher zum Mitsingen einlud. Der Songtext war für alle Textunsicheren auf der Rückseite des Programmblattes abgedruckt, sodass selbst derjenige, der den Text absolut nicht kannte, aus vollen Halse mitsingen konnte. Jedoch bezweifelte ich, dass es auch nur irgendwen gab, der das erste Publikumslied nicht mitsingen konnte, denn es war das typischste aller Weihnachtslieder, nämlich „In der Weihnachtsbäckerei“. Trotz allem muss ich die Organisation dafür loben.
Der nächste Akt war das Schulorchester, welches mit „Feliz Navidad“ startete. Herr Klassen dirigierte das Orchester und man konnte ihm ansehen, dass er total in seinem Element als Dirigent war. Dennoch ist das erste Stück des Schulorchesters ein gelungenes gewesen und etwas Amüsantes für das Publikum gab es auch. Ein sofortiger Übergang leitete zum nächsten Stück „La La Land“ über, welches mit sanften Anfängen der Geigen angestimmt wurde. Die restlichen Streichinstrumente stimmten zeitnah mit ein. Es war ein Stück mit sanfteren Teilen und mit schnellen Abschnitten, welches am Ende durch die einzelnen Geigen vom Anfang abgeschlossen wurde.
Nach diesem ersten Teil des Programms kündigte Frau Löwen die angeblich kommende Pause an und das darauffolgende Programm, jedoch war von Pause nichts zu sehen, denn Herr Dziemba trat vor die Bühne. Frau Löwen bemerkte ihren Fehler recht schnell, korrigierte ihre Ankündigung und lud zu einem weiteren Publikumslied ein: „This little Light of mine“. Hierzu gab es auch einen Songtext auf der Rückseite des Programms, welches sich wirklich als hilfreich herausstellte, da ich noch nie von dem Lied gehört hatte. Das Publikum wurde während des Singens von Blechblasinstrumenten, einem Schlagzeug und der E-Gitarre begleitet.
Herr Klassen übernahm wieder die Leitung und „Brass and Friends“ begannen mit ihrem Programm. Es wurde das Lied „Journey of hope“ gespielt, welches ein spannungsreiches Stück war mit vielen dominanten Parts der Blechbläser. Passend dazu spielte das Orchester.
Danach folgte die schon angekündigte Pause, in der man sich mit Getränken und Bratwurst in der Schulstraße des Gymnasiums stärken konnte. Nach ungefähr 15 Minuten ging es weiter.
Der mittlere Teil der Veranstaltung wurde von Brass and Friends begonnen, zusammen mit den Blaxophones, die zum ersten Mal bei einem Weihnachtskonzert dabei waren. Herr Dziemba übernahm die Leitung und es wurde das Lied „Ain‘t no Mountain high enough“ gespielt. Ein ruhiges und entspanntes Lied, welches meiner Meinung nach gut gewählt wurde, da es den Einstieg in den zweiten Teil angenehm bereitete.
Mit einem weiteren Publikumslied ging es weiter, dieses Mal durften wir „Es ist für uns eine Zeit angekommen“ singen. Eine ebenso gute Wahl, da es das Ruhige vom vorherigen Stück noch einmal aufgriff und eine leichte weihnachtliche Atmosphäre entstehen ließ. Das weitere Programm, welches aus zwei Soli bestand, wurde von Herrn Dziemba an die Besucher herangetragen. Er klärte ebenso über die Probleme mit der Technik auf.
Brass and Friends stimmte das nächste Stück an und das erste Solo eines Saxophons begann. Nachdem dies abgeschlossen war, spielte Brass and Friends weiter und ich konnte lediglich das Ende des zweiten Solos feststellen, als das Publikum vereinzelt an zu klatschen fing. Was ich persönlich schade fand, ist, dass man hier das zweite Solo nicht gut heraushören konnte. Das erste war jedoch gut gelungen.
Die Saxophone dominierten auch das nächste Stück, welches extra für sie geschrieben wurde. Das Lied „We wish you a merry Christmas“ wurde mit einigen „Überraschungen“ bestückt, wie Herr Dziemba es formulierte. Und tatsächlich, die erste Überraschung ließ nicht lange auf sich warten. Sie wurde durch einen schnellen Auftakt markiert und es kam eine fröhliche Stimmung auf. Die zweite Überraschung fing mit einem abrupten Ende an und wurde durch ein langsames E-Gitarren-Solo weitergeführt. Ein schneller Übergang führte zum hektischen Ende.
Als nächstes setzte sich das Schulorchester wieder auf seine Plätze und der Jugendchor reihte sich auf der Bühne auf. Frau Löwen kündigte den Jugendchor mit fünf Stücken an. Sie begannen mit einem schnellen Lied namens „Joshua fit the Battle of Jericho“, begleitet von Frau Löwen mit dem Klavier. Für mich mein zweites Highlight dieses Abends, da die Kanon-Einlagen der Jungen sehr schön waren und eine gute Abwechslung zu dem hohen Sopran darstellten.
Das zweite Stück des Jugendchors war „You raise me up“, ein sehr langsames und melancholisches Lied, welches eine traurige Stimmung hervorruft. Persönlich gesehen war die Wahl dieses Liedes als zweites nicht gut, da nach einem schnellen Lied meiner Meinung nach kein langsames passt. Trotzdem waren die Jungen wieder sehr gut, auch wenn sie deutlich in der Unterzahl waren.
Die Vokalpraxis, ein Teil des Jugendchors, kam von der Bühne runter und stellte sich im Halbkreis vor Frau Löwen auf. Sie stimmten ein langsames Lied an, welches vom Klavier begleitet wurde. Zum Ende hin wurde es sehr hoch und dies führte zu einem weiteren Gänsehautmoment, dem dritten des Abends: Nachdem die Vokalpraxis sich wieder auf ihren Plätzen auf der Bühne befand, kam das dritte Lied des Chors, „Look at the World“. Die traurige Stimmung der beiden Lieder davor wurde aufgegriffen und man merkte, dass es mit melancholischer Stimmung auf das Ende der Veranstaltung zuging.
Das Jungensolo und der Refrain brachten mich zu meinem vierten Highlight und es war insgesamt eine sehr schöne Abwechslung durch die hohen und tiefen Stimmen gegeben. Das letzte Lied des Jugendchors war mit „Jingle Bell Rock“ ein schnelleres und fröhlicheres Lied. Durch die Kanon-Einlagen der Jungen und der Schnelligkeit wurde die Stimmung noch einmal deutlich gehoben.
Zum Schluss kamen alle AG‘s noch einmal zusammen und das Klavier begann zu spielen. Frau Löwen bedankte sich bei allen Zuschauern und Veranstaltern, sowie Organisatoren mit einer umgedichteten Version vom Lied „Ihr Kinderlein kommet“. Sie trug es mit viel Witz in der Stimme vor und das Publikum musste das ein oder andere Mal etwas schmunzeln.
Herr Klassen stimmte das letzte Stück an und der Jugendchor sang „Emmanuel“, ein sehr lautes Lied zum Schluss. Nach zig Verbeugungen und Applaus des Publikums wurde „Emmanuel“ erneut angestimmt und der letzte Part des Liedes wurde wiederholt. Statt einer langen Rede geprägt von Danksagungen, welche man normalerweise erwartet, verabschiedete Herr Klassen die Besucher mit einem einfachen „Einen schönen Abend noch.“ Damit waren die Weihnachtskonzerte dieses Jahres beendet.
Ich bereue den Besuch des Weihnachtskonzertes nicht, denn trotz einiger technischer Probleme mit dem Licht war es ein sehr gelungenes Konzert, welches man sich gut anhören konnte. Die Lieder waren teils sehr klassisch und doch schön aufgemacht mit überraschenden Parts. Die Atmosphäre war mal fröhlich, mal melancholisch, aber alles in allem sehr weihnachtlich.